Als Lukas Neumayer, Österreicher am Samstag im Qualifikationsfeld der Erste Bank Open 2025 auf dem Wiener Stadthalle antrat, hoffte er auf den Sprung ins Hauptfeld. Doch bereits nach 2 Stunden und 25 Minuten musste er sich geschlagen geben.
Qualifikationsrunden: Was geschah?
Neumayer, der von Turner Herwig Straka (siehe unten) ein Wildcard erhalten hatte, traf im ersten Quali‑Match den fünftgesetzten Amerikaner Aleksandar Kovacevic. Der Satz ging in den Tie‑Breaks, und obwohl Neumayer zwei Satzbälle vergab, verlor er 6:7(6) – 6:3 – 6:7(2). "Ich war nur ein paar Punkte zu kurz", erklärte der 22‑jährige Österreicher in der Pressekonferenz.
Gleichzeitig spielte Joel Schwärzler auf dem Glaubandich Court in der Marx Halle gegen den serbischen Zweitsetzer Hamad Medjedovic. Der Vorarlberger musste sich schnell geschlagen geben – 6:4 – 6:2. Letztes Jahr war Schwärzler dank eines direkten Wildcards bereits im Hauptfeld gewesen, wo er gegen Alexander Zverev verlor.
Die Quali‑Runden fanden am 18. und 19. Oktober in den beiden Hallen statt. Neben den österreichischen Talenten kamen weitere Wildcards zum Einsatz – unter anderem der Norweger Nicolai Budkov Kjær, der später im Hauptfeld um einen Platz kämpfte.
Reaktionen und Ausblick
Turnierdirektor Herwig Straka zeigte sich enttäuscht, aber zuversichtlich: "Wir haben jugendlichen Fortschritt gesehen, und die Erfahrung wird den beiden Spielern helfen, in Zukunft stärker zurückzukommen."
Lokaler Tennis‑Analyst Markus Leitner kommentierte: "Die Qualität der Konkurrenz in Wien ist dieses Jahr außergewöhnlich hoch. Es ist kein Wunder, dass Neumayer und Schwärzler an den Set‑Points gescheitert sind – das sind die kleinen Details, die im ATP‑500 entscheiden."
Für die beiden Österreicher heißt das nun: Weiter trainieren, ATP‑Punkte in Challenger‑Turnieren sammeln und hoffentlich im Herbst einen weiteren Quali‑Auftritt bei der Erste Bank Open landen.
Österreichs Position im Turnier
Trotz der Quali‑Ausfälle sind zwei Österreicher – Filip Misolic und Jurij Rodionov – bereits fest im 32‑Spieler‑Hauptfeld eingetragen. Misolic, Platz 31 der Weltrangliste, und Rodionov, Platz 43, erhalten jeweils direkte Direktplätze, weil sie das Rankings‑Kriterium erfüllen.
Das Feld wird von Top‑Stars wie Jannik Sinner (Nr. 2), Alexander Zverev (Nr. 3) und Alex de Minaur (Nr. 7) dominiert. Für die österreichischen Spieler besteht also die Chance, in den späteren Runden auf Weltklassiker zu treffen – ein echter Karrieresprung, wenn sie das Loch füllen können.
Historischer Kontext der Erste Bank Open
Die 51. Auflage des Indoor‑Hard‑Turniers gehört seit 1974 zu den prestigeträchtigsten Veranstaltungen Europas. Der Preisgeldtopf von €2.736.875 bietet dem Sieger 500 ATP‑Punkte und ein Preisgeld von €511.835. Der britische Jack Draper kommt als Titelverteidiger zurück, während Österreichs letzter heimischer Champion 2019 Dominic Thiem war.
Eine interessante Statistik: In den letzten zehn Jahren haben nur drei Österreicher das Hauptfeld über die Qualifikation erreicht – ein Hinweis darauf, wie hart der Wettbewerb um die Plätze ist.
- Datum: 20.–26. Oktober 2025
- Ort: Wiener Stadthalle & Marx Halle, Wien
- Top‑Seed: Jannik Sinner (Nr. 2)
- Austria im Hauptfeld: Filip Misolic, Jurij Rodionov
- Preisgeld: €2.736.875
Häufig gestellte Fragen
Wie wirkt sich das Ausscheiden von Neumayer und Schwärzler auf die österreichische Tennisbilanz aus?
Das Double‑Aus bereits in der Quali reduziert die Sichtbarkeit österreichischer Talente beim ATP‑500‑Event. Dennoch bleibt das Land vertreten durch Misolic und Rodionov, die nun die Chance haben, Punkte zu sammeln und das nationale Ranking zu stärken.
Wer war der stärkste Gegner, dem Neumayer im Quali begegnete?
Der US-Amerikaner Aleksandar Kovacevic, fünftgeseed und aktuell auf Rang 57, stellte mit seiner soliden Aufschlagleistung und seinem aggressiven Grundlinienspiel das Hauptproblem dar. Die beiden engen Tie‑Breaks spiegeln das enge Gefecht wider.
Welche Chancen haben Misolic und Rodionov im Hauptfeld?
Beide befinden sich knapp unter der Top‑50 und können in den ersten Runden gegen niedrigere Seeds wichtige Punkte holen. Ein Aufeinandertreffen mit einem Top‑10‑Spieler wäre zwar schwer, aber ein Siegticket würde ihre Rankings erheblich pushen.
Wie hat sich das Quali‑Feld insgesamt im Vergleich zum Vorjahr verändert?
2025 gibt es zwei neue Hallenplätze – die Marx Halle – und die Anzahl der Wildcards wurde von zwei auf drei erhöht. Die Feldstärke ist höher, weil mehrere Top‑100‑Spieler (u. a. Medjedovic) bereits im Quali starten.
Was sind die nächsten großen Termine für die beiden Österreicher?
Nach der Erste Bank Open folgt das ATP‑250‑Event in Stuttgart (29. Okt.) und das Davis‑Cup‑Finale im November, wo beide hoffen, ihr Land zu vertreten.
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